© Pflaugis - Arcade 2024 / Letztes Update: 04.08.2024
Die Welt der Arcade Games....
Fehleranalyse:
- Netzteilfehler
- Monitor defekt
- Verkabelung Marode
- Beleuchtung
- Reinigungsarbeiten
Phoenix Wandautomat Restauration:
Zuerst hatt ich mal alles entkabelt und dann nach und nach (ohne Netzteil) angeschlossen. Dabei festgestellt dass die Sicherungen schon ohne Last am
Netzfilter fallen. Kurzum hab ich das Ding ausgebaut und den Netzfilter getauscht.
Dann alles ordentlich eingebaut und angeschlossen und mal im Leerlauf eingeschaltet. Sicherungen halten, was schonmal gut ist.
Danach hab ich das Netzteil mal genauer unter die Lupe genommen. Hier waren Kondensatoren, Sicherungshalter und Spannungsregler defekt.
Auch diese wurden alle getauscht.
Nun hatte ich mal alles angeschlossen und bin dabei auf einige Marode Kabel gestossen. Beim Anschlussstecker der Platine lösten sich schon einige
ab. Da die restlichen Kabel auch nicht gut ausschauten und teilweise korridiert waren habe ich den ganzen Stecker ausgetauscht und dabei gleich die
Kabel durchgemessen um spätere Überraschungen zu vermeiden.
Hier der erste Testlauf:
Wie man sieht ist das Bild sehr wackelig, und das Gerät auch sehr laut was dem Lüfter zu schulde kommt.
Bei weiteren Tests wurde der Monitor immer dunkler, bis das Bild dann irgendwann ganz weg war. Durch einen Poti auf der Rückseite konnte ich das Bild
zwar wieder heller regeln, aber die Qualität wurde immer schlechter.
Um sicher zu sein das der Transformator mit seinem Streufeld nicht auf die Röhre magnitisch einwirkt, habe ich den Monitor mal ausgebaut und daneben
gestellt. Der Fehler blieb, und so konnte ich davon ausgehen dass das Chassis des Monitor einen defekt hatte.
Über meine Homepage bekam ich einen Anruf mit der Bitte um die Instandsetzung eines Phönix
Wandautomaten. Es würde sich um einen Netzteilfehler handeln. Sicherungen würden fallen.
Nunja dachte ich. Ich schau es mir mal an...
Und hier ist er:
Hab mich dann mit unserem Monitor Experten “Winni” aus der Arcade Zone bzw. arcadeinfo unterhalten. Er meinte folgedes dazu:
Das ist die platzsparende Version des WG 19K4601.
Das alte Chassis mit den zwei Moduln und dem seitlich ausgelagerten Zeilentrafos.
Hier sieht man die Module übereinander liegend.......darunter befindet sich die Netzteilregelung.
Ich bin geneigt zu glauben, daß hier die Regelung der Betriebsspannung versagt. Oder der dicke Netzelko die Füße gestreckt hat.
In dem Video fällt bei genauem Hinsehen auf, daß die Bildbreite mit Netzfrequenz moduliert wird.
In der Bildmitte scheint das Bild ruhig zu stehen.
Also KEINE magn. Einstreuung von außen, das wäre immer asymmetrisch aus Richtung Trafo sichtbar.
Da wir uns in kürze bei einem Arcadetreffen sahen, hab ich ihm die komplette Monitoreinheit geschickt.
Den Fehler hatte er auch gleich gefunden:
Längstregler kurzschlüssig, und Bauteile unter dem Netzteilmodul verbrannt.....
Hier mal die Bilder der Reparatur:
An dieser Stelle vielen Dank an Winni für die Reparatur…
Hier mal der nächste Test:
Das sieht doch schonmal viel besser aus!
Als nächstes standen Reinigungsarbeiten auf dem Plan. In dem Gerät ist ja einiges korridiert. Die ganzen Tasterpaltinen sind zu säubern, damit sie wieder
funktionieren.
Als nächstes habe ich dann den alten Lüfter ausgebaut und durch einen neuen ersetzt. Dieser ist zwar etwas leiser, aber das Gehäuse nimmt die Vibration
des Lüfters mit auf, deshalb hab ich etwa Filtz dahinter.... okay... leise ist anders, aber gut. Besser als vorher. Keine Ahnung ob die schon immer etwas
lauter waren früher.
Innen etwas chaotisch, aber nichts was man nicht wieder
herstellen kann…
Nachdem die Teile getauscht waren stimmten auch die Spannungen +5V und +12V.
Vorher:
Nachher:
Weiter ging es mit der Überprüfung des Münzpfüfers und der Kreditplatine. Diese waren aber in Ordnung und es bedurfte nur einer groben Reinigung.
Was bei weiteren Reinigungsarbeiten aufgefallen war, dass sich der Scheibendruck unter der getönten Plexiglasscheibe ablöste. Dies musste gestoppt
werden. Die Plexiglasscheibe hab ich vorsichtig abgelöst. Diese war einfach mit doppelseitigem Klebeband befestigt gewesen.
Dann hab ich mich im Internet etwas informiert und herausbekommen dass man mit Schutzlack den Abrieb stoppen kann.
Hab daruafhin alles abgeklebt und die entsprechende Stelle mit Schutzlack eingesprüht…
…nach dem einsprühen hab ich die Stelle mit Frischhaltefolie abgekelbt, damit der Schutzlack nicht herunterläuft. Nach ca. einer Stunde hab ich dann die
Folie entfernt. Noch ist alles etwas eingeweicht, aber nachdem es getrocknet war, ist alles wieder fester. Trotzdem denke ich dass beim Putzen das Zeug
weiter abfällt. Eventuell kann man am schluss die Stelle noch mit Folie drüberkleben. Dann sollte es sicher sein. Hab mich aber dagegen entschieden.
Die abgeplatzten Stellen hab ich mit Acryl Farben nachgemalt. Hier mal der Vorher / Nachher Effekt:
Als nächstes wurde dann nach Reinigung mit einem Vliestuch die Plexiglasscheibe wieder eingesestzt.
Das doppelseitige Klebeband hab ich allerdings nur noch an den Ecken
angebracht. Dies erleichtert das abnehmen bei nochmaliger Reinigung und
verringert damit die Gefahr den Scheibenaufdruck zu beschädigen.
Nun musste ich mir noch den Taster anschauen. Da hatte sich schon beim Vorgänger der Metallschieber gelöst. Dieser wurde damals mit irgendeiner
Masse festgeklebt, die sich aber wieder löste.
Hab das dann mit Heiskleber nachgeklebt. Es hält.
Wie beim Anschlussstecker an der Spielplatine hatte ich es auch
bei anderen Steckern mit Kabelbruch zu tun. Glücklicherweise
hab ich das Inlay aus dem Steckgehäuse heile heraus
bekommen, sodass ich diesen wieder anlöten konnte.
Zum Abschluss hab ich dann noch weitere Reinigungsarbeiten durchgeführt, die aber jetzt nicht so spektakulär waren um sie hier zu dokumentieren.
Und nun strahlt er wieder in seiner ganzen Pracht…
…und findet seinen Platz neben dem Cosmic Alien.